Die Realisierung eines Freisprechtelefons wirft im wesentlichen zwei Probleme auf. Zum einen wird das vom Lautsprecher abgestrahlte Signal des fernen Sprechers über den Raum und das Mikrophon als Echo zum fernen Sprecher rückgekoppelt und muß daher in der Freisprecheinrichtung kompensiert werden. Zum anderen ist wegen des relativ großen Abstands vom Mund des Sprechers zum Mikrophon der Freisprecheinrichtung der Signal-zu-Störabstand des Mikrophonsignals in der Regel sehr viel geringer als bei der Verwendung eines Handapparates.
In dieser Arbeit werden neue Algorithmen für die gemeinsame Echokompensation und Störgeräuschreduktion und die Ergebnisse theoretischer und experimenteller Untersuchungen dieser Algorithmen vorgestellt. Es wird gezeigt, daß die Kombination der Funktionen Echokompensation und Störgeräuschreduktion besonders vorteilhaft mit Algorithmen zu verwirklichen ist, die mehrere Mikrophonsignale verarbeiten. Im Zentrum steht dabei ein neuer Algorithmus für eine frequenzselektive Echodämpfung, der es ermöglicht, Spektralkomponenten des rückgekoppelten fernen Sprachsignals im Sendezweig der Freisprecheinrichtung zu unterdrücken, ohne das Sprachsignal des nahen Sprechers wesentlich zu beeinträchtigen. Dieser Algorithmus ergibt eine deutlich verbesserte Echodämpfung bei gleichzeitiger Reduktion von Störgeräuschen und von Nachhall. Die vorgestellten Verfahren lassen sich aufwandsgünstig mit Signalprozessoren realisieren.